Tipps, Infos und Interessantes aus aller Welt

"Der Sinn des Reisens besteht darin, unsere Phantasien durch die Wirklichkeit zu korrigieren. Statt uns die Welt vorzustellen, wie sie sein könnte, sehen wir sie wie sie ist." So wie diese Weisheit von Samuel Johnson (1696 – 1772) den Sinn des Reisens nicht hätte besser beschreiben können, so möchten wir Ihnen die Welt auf unseren anspruchsvollen Studien- und Erlebnisreisen präsentieren und Ihnen auf dieser Seite viele interessante Themen der Reiseländer, der Kulturen oder die Reisevorbereitung zeigen!

BHUTAN - Land des Donnerdrachens und des Bruttosozialglücks

BHUTAN - Land des Donnerdrachens und des Bruttosozialglücks

Heute möchte ich Euch/Ihnen eine Reise-Destination vorstellen, die einen besonderen Puls in meinem wanderlustigen Herzen getroffen hat.

Das erste Land auf der Erde mit einer negativen CO2 Bilanz liegt eingebettet im östlichen Himalaya als „Sandwich Kind“ zwischen China und Indien, ironischerweise zwischen zwei Ländern, die Spitzenreiter weltweit beim Thema CO2 Fußabdruck sind!

Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie mit einem der jüngsten Monarchen der Welt, der 2008 im Alter von nur 28 Jahren gekrönt wurde. In seinem Reich ist das Wirtschaftswachstum dem Umwelt- und Naturschutz untergeordnet. „Glück“ ist in diesem Land Staatsziel. Der Leitspruch „Bruttosozialglück ist wichtiger als Bruttoinlandsprodukt“ wird hier so sehr ernst genommen, dass es seit 2015 ein Ministerium für Glück gibt.

Der buddhistische Weg zum Glück ist auf vier Säulen aufgebaut:

  • Nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft
  • Schutz der Umwelt
  • Bewahrung kultureller Werte
  • Gute Regierungsführung

Was mich an diesem Land besonders begeistert ist, dass solche Werte nicht erst seit Kurzem in Mode gekommen sind, sondern seit über tausend Jahren ein fester Bestandteil der Kultur und Mentalität des Volkes sind. Als National-Religion wird hier Vajrayana, eine Form des Mahayana oder tibetischen Buddhismus, praktiziert.

Bhutan existierte bis 1962 einsam und isoliert vom Rest der Welt. In vielen Hinsichten ist dieses Land einmalig:

-60% der Landesfläche ist bewaldet

-Bis zum Jahr 1999 war Fernsehen in diesem Land unbekannt

-Strom wird nur aus Wasserkraftwerk produziert

-Rauchen ist im ganzen Land verboten

- nur rund 150 000 Touristen pro Jahr aus der ganzen Welt dürfen Bhutan besuchen. Zum Vergleich: es reisen jährlich über 30 Millionen Touristen nach Deutschland

-Das Land kann nicht direkt von Europa angeflogen werden. Die günstigsten Flugverbindungen gibt es nur über die Nachbarländer Indien und Nepal

-der Nationalsport des Landes ist Bogenschießen - die Zielscheibe ist dabei 145 m entfernt

Designer Tours plant im Frühling 2020 zwei besondere und exklusive Reisen nach Bhutan. Einen zusätzlichen kulturellen Höhepunkt dieser Reisen ist das Klosterfest Tshechu in Paro, wo die Mönche in traditionellen, farbenfrohen Kostümen, mystische Maskentänze vorführen.

Da die Zahl der Reisenden und die entsprechende Infrastruktur in Bhutan begrenzt sind, werden wir diese Touren in einer kleinen Gruppe durchführen. Die Reise wird von mir persönlich begleitet. Lassen Sie sich von der Mystik und dem Zauber von Druk-Yul – dem Land des Donnerdrachens anstecken.

Ihr Sumeet Sehgal

 

Costa Rica, die reiche Küste

Costa Rica, die reiche Küste

– so taufte Christopher Columbus 1502 das Land, in der Hoffnung hier Gold zu finden. Zu großen Goldreserven ist man zwar nie gekommen, aber die heutigen Politiker verwenden gerne den Titel „Schweiz Lateinamerikas“ für das Land. Auch wenn alles noch nicht perfekt läuft, kann Costa Rica darauf stolz sein, seit dem Ende des Bürgerkrieges 1948, stetig Fortschritte im Bereich Wirtschaft, Menschenrechte, Medizinische Versorgung und Bildung gemacht zu haben.

1949 schaffte Costa Rica die Armee per Verfassung ab. Mit über 97% Alphabetisierung und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren hat Costa Rica die Ersparnisse aus dem Bereich Verteidigung sehr gut in Bereiche, wie Medizinische Versorgung und Bildung eingesetzt.

Heute ist Costa Rica Spitzenreiter bei Themen wie 100% Stromgewinnung durch erneuerbare Energien (Wasserkraft, Solarenergie, Windenergie und Thermal) und Nachhaltigkeit im Bereich Tourismus. In Sachen Umweltschutz ist das kleine Land ein Riese. 1987 waren gerade noch 21 Prozent des Landes mit Wäldern bedeckt, 2014 waren es wieder 52 Prozent. Bis auf 60 Prozent Waldfläche will Costa Rica bis 2030 wieder kommen.

Auf einer Fläche von 51.000 km² leben knapp unter 5 Millionen Menschen, davon mehr als 10% in der Hauptstadt San Jose. Die Staatsreligion ist römisch-katholisch und rund 70% der Menschen bekennen sich als praktizierende Katholiken.

Die Ticos, wie sich die Costa Ricaner nennen, sind in der Regel fröhlich, hilfsbereit und relaxed und grüßen alle mit einem freundlichen „Pura Vida“. Sinngemäß lässt sich der Spruch mit „Dont Worry, be Happy“ gut übersetzen.  Inzwischen empfängt Costa Rica gut 2 Millionen Touristen im Jahr aus der ganzen Welt, Tendenz steigend! Man möge seine Reisezeit gut überlegt wählen, nicht nur auf Grund des Wetters, sondern auch mit einem Auge auf die Ferienzeiten der US Amerikaner, für die Costa Rica einen Katzensprung weit ist, im Vergleich zu Mitteleuropa.

Devisen aus klassischen Exportgütern wie Kaffee, Bananen, Ananas, sowie aus dem Tourismus haben dazu geführt, dass der Lebensstandard der Ticos deutlich höher ist, als die Nachbarländer Panama im Süden oder Nicaragua im Norden.

Für ein Land was von der Fläche her kaum größer als Niedersachsen ist, besitzt Costa Rica eine sehr hohe Vielfalt an Landschaftsformen. Durch die Mitte des Landes verläuft eine Reihe von Gebirgsketten, die vulkanischen Ursprung haben. In der mittleren Gebirgskette, Cordillera Central, gibt es sieben aktive Vulkane, darunter der Irazú (3.432 m) und der Turrialba (3.328 m). Die Länge der Pazifikküste beträgt über 1.000 km. Zwischen Dezember und April ist die Seite relativ trocken. Auf der Karibikseite gibt es im Vergleich weniger Strände als auf der Pazifikseite. Dafür herrscht hier eine ganz andere Mentalität, das „Jamaica Flair“. Die Einwohner auf der karibischen Seite sprechen englisch basiertes Kreolisch, da viele die Nachkommen afrikanischer Arbeiter aus Jamaika sind.

Für Natur- und Waldliebhaber muss Costa Rica ganz weit oben auf der „To-do“ Liste stehen. Regenwald in Tortuguerro auf der karibischen Seite, Nebelwald auf einer Höhe von 2000 m ü.d.M. in Monteverde und Mangrovenwald an der Pazifikküste, zum Beispiel in Manuel Antonio oder am Rio Tarcoles sollte man während einer Reise durch Costa Rica auf keinen Fall verpassen.

Auf Wanderungen durch diese Wälder können exotische Tier- und Vogelarten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden. In Costa Rica kommen vier Affenarten vor: Weiß-Kopf Kapuziner Affen, Klammeraffen, Totenkopfäffchen und Brüllaffen. Lieblingsfotomotiv der Touristen ist mit Abstand das Zwei- oder Dreifinger Faultier. Nasenbären oder Waschbären sind in Gruppen unterwegs. Wer im Nationalpark Manuel Antonio nicht auf sein Rucksack aufpasst, kann durchaus erleben, dass ein Waschbär den Inhalt des Rucksacks durchwühlt, um was leckeres Essbares zu finden. In Rahmen einer Nachtwanderung, bewaffnet mit einer Stirnlampe, kann man Nachtaktive Reptilien u.a. bunte Frösche, Kröten, Spinnen, oder gar Schlangen begegnen. Für diese Aktivität sind auf jeden Fall geschlossene feste Schuhe und ein guter Wanderführer sehr zu empfehlen.

Die Infrastruktur des Landes ist gut ausgebaut, so dass ein Selbstfahrerurlaub mit einem Mietauto genauso möglich ist, wie in einer geführten Gruppe zu reisen. Das Land lockt Aktivurlauber mit aufregenden Angeboten wie White Water Rafting, Ziplining über die Baumkrone des Regenwaldes oder Kanufahrten auf den Flüssen. Schöne Strände zum Entspannen und Baden sind ebenso vorhanden. Auch für Familien mit Kindern ist das Land sehr gut geeignet

Inzwischen fliegt Lufthansa mit einem A 340 2 x die Woche non Stopp von Frankfurt nach San Jose. Die Flugzeit beträgt ca. 10 Stunden. Wer seine Beine strecken mag ohne den Aufpreis für Business Class zu bezahlen, hat auch die Möglichkeit Premium Economy zu buchen.

DESIGNER TOURS steht Ihnen mit „Erster-Hand-Erfahrung“ und aufregenden Insider Tipps zur Seite, um Ihren Traumurlaub nach Costa Rica zu gestalten.

 

Was man vor einer Reise nach Costa Rica wissen muss:

  • Einreisebestimmungen: Für deutsche sowie EU Staatsbürger, die unter 90 Tage in Costa Rica für touristische Zwecke verbringen, benötigt man kein Visum. Der Reisepass muss allerdings noch 6 Monate am Ende des Aufenthalts gültig sein.
  • Besondere Zollbestimmungen: Fleisch- und Wurstwaren, sowie Obst und Milchprodukte darf man in Costa Rica nicht einführen. Bei der Einreise müssen die Touristen ein Zollformular ausfüllen.
  • Impfungen: Bei der direkten Einreise aus Mitteleuropa sind keine Pflichtimpfungen vorgesehen.
  • Geld: Landeswährung ist Colones. Zurzeit entspricht 1 Euro ca. 650 Colones. US Dollar wird als zweite Währung überall akzeptiert. Bargeld Euro sollte in Colones umgetauscht werden. Kreditkartenzahlung ist auch überall verbreitet und problemlos.
  • Strom: Deutsche Geräte mit Steckdosen Typ C passen nicht in Costa Rica, wo Typ B verwendet wird. Mitnahme von einem Adapter ist notwendig.

 

Checkliste:

  • Tagesrucksack
  • Refill-Trinkflasche zum Auffüllen in den Lodges
  • Sonnen- und Mückenschutz
  • Wanderschuhe
  • Fernglas
  • Kamera Ausrüstung mit Tele- und Makroobjektiv
  • Leichte Regenjacke bzw. Regencape

 

Der Baum des Lebens: Moringa oleifera

Der Baum des Lebens: Moringa oleifera

Im Februar 2018 war ich mit einer Reisegruppe im Süden Indiens unterwegs. Die Gegend ist bekannt für eine gewaltige Tempelarchitektur, die sogar den Bau des weltberühmten Angkor Wat in Kambodscha inspiriert haben soll. Den Süden Indiens kennt man übrigens auch als Geburtsort der Naturheilkunde Ayurveda.

Während der Reise bekamen wir immer wieder Sambar, ein Linsen-Curry, serviert. Das Gericht mit Suppenkonsistenz wird mit Gemüseeinlage zubereitet. Unter anderem ist ein Wundergemüse dabei, das in der deutschen Küche unbekannt ist: Moringa-Schoten. Die Schoten wachsen an einem Baum Namens Moringa, der inzwischen auch von berühmten Persönlichkeiten wie Fidel Castro erwähnt worden ist und sogar als „Super Food“ auf dem deutschen Markt ein Begriff geworden ist. Und so komme ich dazu, von diesem indischen Baum des Lebens zu berichten.

Moringa oleifera ist ein immergrüner Baum, der eine Höhe von ca. 8 – 10 m erreichen kann und in Indien heimisch ist. Wegen seiner Dürreresistenz nennt man den Baum in Indien „Baum der Unsterblichkeit“.

Die Früchte dieses Baumes, in Form von Schoten, werden bis zu 40 cm lang. Wegen ihrer Form werden die Schoten „Drumsticks“ (Trommelstöcke) genannt und ähneln langen Bohnen. Die gekochten Moringa-Schoten haben einen spargelähnlichen Geschmack.

Die Schoten enthalten wichtige Nährstoffe sowie Proteine und sind reich an Vitamin C und Eisen. Seit Jahrtausenden wird Moringa in der ayurvedischen Heilkunst eingesetzt. Die Blätter wirken entzündungshemmend. Mit den Wurzeln werden rheumatische Beschwerden kuriert. Die Samen des Baumes können Bakterien im Wasser binden und sind daher zur Trinkwasseraufbereitung geeignet. 200mg bis 300mg der Samen können ein ganzes Fass mit trübem Wasser klären. Der Baum ist sehr reich an Zeatin, einem Antioxidans, das das Wachstum der Pflanze beschleunigt. Bei Menschen beschleunigt Zeatin die Hautregeneration.

Die Engländer nannten diesen Baum „Horse-Radish Tree“. Die Wurzeln des Baumes riechen wie Meerrettich und wurden in der Kolonialzeit von den Engländern als Meerrettichersatz benutzt. Die Wurzeln enthalten unter anderem Benzylsenföl, das für den meerrettichartigen Geschmack verantwortlich ist.

Der deutsche Name Meerrettich Baum ist wahrscheinlich die direkte Übersetzung aus dem englischen gewesen.

Heute gedeiht der schnellwüchsige Moringa in tropischen Gebieten weltweit, wie zum Beispiel in Indonesien, Sri Lanka, Zentralafrika, Mittel- und Südamerika.

Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat auch einen Beitrag geleistet, um den Meerrettichbaum zu seinem Ruhm zu verhelfen. Er hat den Kubanern nahgelegt, den Baum wegen seiner nährstoffreichen Qualitäten in großem Maßstab anzubauen.

Und so ist der bescheidene Moringa Baum inzwischen als ein internationaler Star in der Welt der Bäume mit Heilkräften angekommen.

Wenn ich auf meiner nächsten Indienreise Sambar Linsen Curry bestelle, werde ich bestimmt an die positive Wirkung der Moringa auf meine Gesundheit denken und genießen.

Sumeet Sehgal

Klassische persische Literatur

Klassische persische Literatur

Am Eingangsportal der United Nations in New York, einer Organisation, die für Frieden durch internationale Zusammenarbeit steht und inzwischen 193 Länder als Mitglieder hat, ist ein Gedicht des persischen Dichters Saadi (1210 – 1292) angebracht:

Nachdichtung von Karl Heinrich Graf (1815-1869), ein evangelischer Theologe und Orientalist:

Bani Adam: die Adamskinder

Die Adamssöhne sind ja alle Brüder,

aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder.

Hat Krankheit nur ein einzges Glied erfasst,

so bleibt den andern weder Ruh noch Rast.

Wenn andrer Schmerz dich nicht im Herzen brennet,

verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennet.

 

Saadi studierte Islamwissenschaften, arabische Gedichte und Literatur in Baghdad. Zu seinen Lebzeiten wurde Persien von mongolischen Angriffen heimgesucht. Die unruhigen Zeiten in seiner Heimat führten dazu, dass Saadi ca. 30 Jahre auf Wanderschaft war. In dieser Zeit besuchte er Jerusalem, Mecca, Medina, Damaskus und Ägypten. Seine Reisen mit den Karawanen entlang der Seidenstraße brachten ihn sogar bis nach wie Delhi in Indien. Sein bekanntestes Werk „Golestan“, der Rosengarten“ (1258) ist von Adam Olearius, einem deutschen Philosophen und Orientalisten, im Jahre1658 übersetzt worden.

Saadi benutzt jedermanns Sprache, um zeitlose Themen wie Gerechtigkeit, Toleranz oder Humanismus zu behandeln. Viele seine Gedichte sind in „Ghasel“-Form geschrieben. Ein Ghasel bestand ursprünglich aus einer

Folge von jeweils zwei Versen (Beit), deren zweiter Vers immer den in der ersten Strophe angewandten Reim hat:         Reimschema: [aa xa xa xa xa xa]

Saadi´s Aphorismen und Lebensweisheiten sind auch im heutigen Sprachgebrauch des Irans vorhanden und haben ihm den Beinamen „der Weise“ eingebracht:

Besser ein Irrtum, der dich beglückt, als ein Wahrheit, die dich niederdrückt.

Es ist keine Kunst, die Welt zu erobern; wenn du kannst, erobre ein Herz!

Decke die verborgenen Fehler der Leute nicht auf, denn du raubst ihnen die Ehre und dir das Vertrauen.

Saadi´s Zeitgenosse Rumi, ein großer Mystiker, Dichter und Sufi, ist im Jahre 1207 geboren und lebte im heutigen Anatolien in der Türkei. Die Sprache seiner Dichtungen war ebenfalls Farsi. Der Orden der drehenden Derwische ehrt Rumi als Begründer des Ordens.

Liebe ist für Rumi, wie für viele Sufis, die treibende Kraft des Universums. Um eine harmonische Existenz zwischen sich selbst und dem Universum zu schaffen, muss der Mensch lernen, Gott und alles von Gott geschaffene zu lieben. Den Gott bezeichnet Rumi als den „Geliebten“; die menschliche Seele auf der Suche nach Gott wird als der „Liebende“ beschrieben. Sein Mausoleum in Konya, südlich von Ankara in der Türkei, ist heute noch ein Wahrzeichen der Stadt.

 

Rumi´s Weisheiten: Wo die Liebe erwacht, stirbt das „Ich“, der dunkle Despot.

Mit deiner Seele hat sich meine

gemischt wie Wasser mit dem Weine.

Wer kann den Wein vom Wasser trennen,

wer dich und mich aus dem Vereine?

 

Was Homer für die klassische griechische Literatur ist, ist der Firdausi (940 – 1020) für die Perser. Mit 60 000 Versen ist sein Werk „Schahnahme“ (Buch der Könige) der größte Epos der Welt. Die Universität der Stadt Mashaad in Iran ist nach Firdausi benannt. Es gibt nicht nur eine Statue von ihm in Teheran sondern auch in Rom.

Schahname erzählt die Geschichte des antiken Persiens in der vorislamischen Zeit in 62 Sagen. Die Hauptfigur des Epos ist der Großkämpfer und Held Rostam, der die Grenzen des Irans vor Feinden verteidigt.

Wer den Koran in- und auswendig kennt und gemeistert hat, wurde Hafis genannt. Unter diesem Namen war der Dichter Muhammad Schams-ud-Din bekannt. Auch heute noch ist er einer der beliebtesten Söhne Shirazs‘. Sein bekanntestes Werk, der Diwan, wurde nach seinem Tod 1390 zusammengestellt und besteht aus mehreren Hundert Gedichten in Ghasel-Form. Die Liebe ist eine der wichtigsten Themen bei dieser Gedichtform und Hafis bleibt der Meister dieser Kunstform. Ein Beispiel:

Wenn, Hafis, du dich nach Ruhe sehnest,

So vergiss nicht, was die Lehre spricht:

»Hast du einmal wen du liebst gefunden,

Leiste auf die ganze Welt Verzicht!

 

Hafis ist unter anderem auch für seine Aphorismen und Weisheiten in der persischen Kultur bekannt:

Wenn du zu weich bist, wirst du zerschmettert werden; wenn du zu starr bist, wirst du gebrochen werden, wenn du zu hart bist, wirst du Wunden verursachen und wenn du zu scharf bist, wirst du verletzen.

 

Johann Wolfgang von Goethe entdeckte die Werke von Hafis als er 65 Jahre alt war. Besonders beeindruckt war er von Diwan. Dieses Werk inspirierte Goethe zu seiner Gedichtsammlung „West-östlicher Diwan“. Ein Denkmal in Erinnerung an die beiden Dichter, welches die kulturelle Völkerverständigung symbolisieren soll, steht am Rande der Altstadt in Weimar.

Wenn du zu meinem Grabe

deine Schritte lenkst

bring Wein und Laute mit

damit ich zu der Spielmannsweise

tanzend mich erhebe

Abends herrscht in der Regel schöne Stimmung am Denkmal von Hafis. Junge iranische Pärchen sitzen verstreut im Park und beobachten die Reisegruppen, die durch die Parkanlage schlendern oder von Ihren Reiseleitern in das Thema „persische klassische Poesie“ gebracht werden. Die leuchtenden Augen der einheimischen Reiseleiter beim Vorlesen der Gedichte mit Themen wie Wein, Liebe und Musik faszinieren und irritieren den Tourist zugleich, denn in der heutigen islamischen Republik Iran wirkt es wie einen schlechter Witz, wenn man von Themen wie Wein und Musik spricht. Aber der Gesetzgeber hat es trotz des Verbots nicht geschafft, die Popularität von Hafis und seinen Gedichten zu unterdrücken. So zeitlos ist die Botschaft und Kraft der Worte der klassischen persischen Dichter, dass die Jugend des Landes heute noch nach deren Aphorismen greift, um eigene Facebook- und Twitter-Seiten zu schmücken.

Es ist keine Kunst, die Welt zu erobern; wenn du kannst, erobere ein Herz. –Saadi.

Georgien…Märchenland im Kaukasus

Georgien…Märchenland im Kaukasus

Als serviceorientiertes Unternehmen mit Betonung auf die Berücksichtigung persönlicher Wünsche unserer Kunden, freue ich mich besonders, wenn die Reisegäste sich für ihren nächsten oder übernächsten Urlaub bestimmte Reiseziele und Länder wünschen. So halten wir gemeinsam mit unseren Kunden Ausschau nach aktuellen Reisetrends und freuen uns, mal wieder neue Destinationen im Programm aufzunehmen. 2016 wünschten sich einige der Stammkunden eine Reise mit Designer Tours nach Armenien. Während der Armenienreise, bin ich von unseren Mitreisenden angesprochen worden, das Nachbarland Georgien für das kommende Jahr in Auge zu fassen. Das habe ich sehr gerne getan und ich kann heute mit großer Vorfreude unsere ausverkaufte Reise nach Georgien vom 25 Sep. bis 04 Okt. 2017 ankündigen. Mit diesem Beitrag möchte ich für alle, die sich für das Reiseland Georgien interessieren über Land und Leute informieren und die Reisenden eine informative Vorbereitung anbieten:
Georgien: Kurz und Kompakt
Das Land liegt im Kaukasus auf dem gleichen Breitengrad wie Mittelitalien, ist etwas kleiner als Bayern und zählt knapp unter 4 Millionen Einwohner. Über ein Viertel davon sind in Tiflis oder Tblisi, die am Kura Fluss gelegene Hauptstadt zwischen die Bergketten großer und kleiner Kaukasus, zu Hause. Über 80% der Fläche des Landes ist gebirgig und die höchste Erhebung im großen Kaukasus ist knapp über 5000 m über dem Meeresspiegel. Über 40% des Landes ist mit Wald bedeckt. Bis zur Zerfall der Sowjetunion 1991 war Georgien ein Teil des UDSSR. Russland grenzt das Land im Norden, das Schwarze Meer im Osten, die Türkei im Süden, Armenien und Azarbeijan im Südosten.
Infos zur Reisevorbereitung:
Visum: Für deutsche Staatsbürger nicht nötig.
Flugverbindung: Lufthansa/Star Alliance(LOT Polish) ab mehreren deutschen Flughäfen. Zurzeit gibt es nur Nachtflüge. (Stand Aug 2017). Die Flugzeit Warschau – Tblissi beträgt 3.5 Stunden.
Zeitunterschied: Georgien ist 2 Stunden vor der deutschen Zeit.
Impfungen: Keine Pflichtimpfungen sind vorgeschrieben. Als Reiseimpfung ist Schutz gegen Hepatitis A sinnvoll. Da die medizinische Vorsorge außerhalb von Tflissi dem mitteleuropäischen Standard nicht entspricht, empfehlen wir die Mitnahme von einer Reiseapotheke mit persönlichen Medikamenten. Mittel gegen Durchfallerkrankungen, Reisekrankheit, Kopfschmerzen, Grippe oder Erkältungen dürfen gerne in der Reiseapotheke dabei sein.
Der Abschluss einer Auslandskranken- und Reiserückholversicherung würde ich auf jeden Fall für die Reise empfehlen.
Währung: Georgische Lari (GEL). 1 Lari entspricht 100 Tetri. 1 € = 2,8 GEL (Stand Aug 2017) Gängige Kreditkarten (Visa/Mastercard) werden in der Hauptstadt akzeptiert. Für kleinere Orte sollte man lieber Bargeld dabei haben. Mit EC Karte kann man an Automaten Geld abheben. Mit Postbank Karten sind Probleme vorgekommen. Am liebsten nimmt man seine Reisekasse in Bargeld Euro mit und tauscht vor Ort in den Wechselstuben.
Strom: In Georgien werden, genauso wie bei uns in Deutschland, Steckdosen Typ C verwendet. Die Netzspannung beträgt 220 Volt. Mitnahme von einem Reiseadapter ist nicht nötig.
Beste Reisezeit: Für Rundreisen wie unsere sind die Monate April-Mai sowie September-Oktober gut geeignet. Zu der Zeit hat man angenehm warme Tagestemperaturen und meist trocken.
Kleidung: Im Frühling und Herbst sind die Tagestemperaturen bei +/- 25 Grad. Abends sinken die Temperaturen auf 10-15 Grad, je nach dem Ort. Die Mitnahme von Sommerkleidung und einer leichten Jacke/Fleece für die höher gelegene gebirgige Region ist zu empfehlen. Die Damen sollten gerne ein Kopftuch für den Kloster- und Kirchenbesuch mitnehmen. Lange Hosen oder lange Röcke sind bei Besuch der Kirchen und Klosteranlagen erwünscht.
Schuhwerk: Schwere Wanderschuhe sind auf unsere Reise nicht nötig. Ich empfehle bequeme Sport- oder Wanderschuhe. Wer gerne offene Schuhe trägt, kann auch mit Sandalen mit fester Sohle tragen.
Telefonieren/Internet: Mit einem deutschen Handy kann man auch in Georgien telefonieren. Bezüglich Auslands- oder Roaming-Tarifen empfehlen wir Ihnen, sich bei Ihrem Netzanbieter vor der Reise informieren. Bei Bedarf können Sie eine Prepaid SIM Karte für Ihr Handy vor Ort kaufen. Unsere örtliche Reiseleitung wird Ihnen gerne behilflich sein. W-LAN wird in den meisten Hotels kostenlos angeboten.
Was im Gepäck nicht fehlen sollte: Tagesrucksack, Sonnenschutz, Kopfbedeckung, bequemes Schuhwerk, eine kleine Reiseapotheke, Mückenspray, Regenschutz, ausreichend Fotoausrüstung (Ersatz-Akku/Speicherkarten), Desinfektionsspray, Taschentücher, Feuchte Tücher.
Essen und Trinken: Gastfreundschaft und das gemeinsame Feiern mit der Familie und Freunden ist eine schöne Tradition in Georgien. Die Tafel soll gerne so gefüllt sein, dass kaum etwas von der Tischdecke zu sehen ist. Eine weitere Tradition ist die Funktion des „Tamada“, dem Tischmeister. Dieser moderiert Gespräche und bringt immer wieder Trinksprüche aus. Man trinkt auf Familie, Freunde, Heimat, Friede, Gesundheit, Kinder, Frauen, Geschichten, Schutzheilige, etc… Landestypische Weine und Gesang dürfen bei so einem Anlass auch nicht fehlen. Um Ihre Gaumen zu kitzeln haben wir hier Beispiele für landestypische Gerichte:
Vorspeisen: Badridschani (gefüllte Auberginen mit Walnusspaste), Basturma (luftgetrocknetes Rindfleisch).
Hauptspeisen: Mzwadi (Schaschlik), Tschachochbili (Hähncheneintopf mit Tomaten-Zwiebelsoße), und Tschanachi (Hammeleintopf mit Auberginen).
Dessert: Tschurtschkella (Süße Würste aus Walnüssen in Traubensaftpüree) oder Matsoni (Nüsse mit Joghurt und Honig).

Ich hoffe, diese kleine Einleitung über das geheimnisvolle Georgien macht Lust auf mehr. Auf diesem Kanal werde ich nach unserer Pilotreise etwas ausführlich über unsere Erlebnisse, vor allem über Land, Leute und Kultur des Landes aus der ersten Hand berichten und Bilder hochladen. Es lohnt sich wieder reinzuschauen…
Zum Schluss eine georgische Weisheit zum Nachdenken:
Die Welt kann mit Worten erobert werden, aber nicht mit gezogenen Schwertern.

Wenn dieser Beitrag bei Ihnen eine positive Resonanz findet, bitte lassen Sie es uns gerne durch Ihre Kommentare wissen. Das wird mich inspirieren von unseren weiteren bevorstehenden Reisen zu berichten und eine kleine informative Brücke zu Kultur und Menschen der Länder, die ich persönlich kenne und kennen lerne, für Sie zu bauen.

Sumeet Sehgal